Das Körpergewicht (z.B. im Stehen) und die Kraft der Rückenmuskeln (z.B. beim Heben einer Last) pressen die Wirbel zusammen. Dadurch erhöht sich der Druck in der Bandscheibe. Der weiche BS-Kern (Gallertkern) ist eine zähe, visköse Flüssigkeit. Aus der Physik ist uns allen bekannt, dass eine Flüssigkeit nicht komprimierbar ist. Was tut also der Gallertkern, wenn er unter Druck gerät? Er überträgt den Druck auf die Fasern des Bandscheibenringes. Diese entwickeln eine Zugspannung zwischen den Wirbelkörpern.
Je höher der BS-Druck, desto größer werden die Zugkräfte im Faserring. Diese Kräfte in den Fasern verspannen (stabilisieren) die Wirbel miteinander. Somit können sie sich nicht mehr gegeneinander verschieben. Wir sprechen vom „Druck-Spann-System“ der Bandscheibe. Das Prinzip der Stabilisierung der WS ist also: Je höher der Krafteinsatz der Rückenmuskeln, desto höher der BS-Druck, desto höher die Zugspannung in den Fasern des Bandscheiben-Ringes, desto stabiler wird das Bewegungssegment. Stabilität bedeutet, dass sich zwei Wirbel bei einwirkenden Kräften nicht gegeneinander verschieben. Muskelkraft und BS-Druck sind also Partner zur Stabilisierung der Wirbelsäule.